Hans Christian Tschiritsch
Komponist,
Instrumentenerfinder, Musiker
Pressetext kurz
Geboren 1954 in Wien, bereiste Hans Tschiritsch als
fahrender Musikant, Stelzengeher und Puppenspieler die Welt, ehe
er 1987 zusammen mit dem Akkordeonisten Otto Lechner Das 1. Strenge
Kammerorchester gründete. Engagements als Komponist und Bühnenmusiker
führten ihn unter anderem an das Wiener Burgtheater, das Konzerthaus
Berlin bis ans türkische Staatstheater. Er hat die Musik für mehrere
CDs geschrieben. 2012 erlebte sein Werk Tropfen des Seins – Echt-Zeit-Komposition
für Wassertropfen, Obertonchor & Instrumentalsolisten seine Uraufführung
in Wien.
Hans Tschiritsch ist Instrumentenerfinder und Klangforscher.
Fasziniert vom Phänomen der Obertöne baut er seit Mitte der 1980er-Jahre
seine Tschiritschophone, in akkurater Handwerksarbeit gefertigte
Musikinstrumente, die auf so klingende Namen wie Zwitscheridoo, Trompetuum
mobile, Ölfass-Bass oder Heisere Lunge hören. 1999 veranstaltete
das Wiener Volkskunde-Museum ein große Schau mit seinen Erfindungen.
In zahlreichen Konzerten, die er mit unterschiedlichen Ensembles
spielt, sind diese auch live zu hören. Tschiritsch war gemeinsam
mit Otto Lechner Kurator beim Festival Nomaden des Seins in der Wachau.
Als Obmann des Kunstvereins Klangwerk engagiert sich Tschiritsch
für eine lebendige Gegenwartskultur.
Pressetext lang
Geboren 1954 in Wien, bereiste Hans Tschiritsch in den 1970er und
80er Jahren als fahrender Musikant, Stelzengeher und Puppenspieler
die Welt. Sein Einstieg in die Musik war der Blues, sein erstes Instrument
die Gitarre, die er so wie später auch die Geige, autodidaktisch
erlernte.
Zurück in Wien versuchte er sich als Initiator verschiedener Musik-Ensembles
und gründete schließlich 1987 zusammen mit dem Akkordeonisten Otto
Lechner Das 1. Strenge Kammerorchester. Hans Tschiritsch, Spezialist
für alles Ausgefallene, spielte Singende Säge und Berimbau. In den
folgenden Jahren gab das Ensemble viele erfolgreiche Konzerte, unter
anderem zusammen mit Literaten und Kabarettisten wie H.C. Artmann,
Josef Hader, Otto Grünmandl oder Julian Schutting. 1991 veröffentliche
Das 1. Strenge Kammerorchester ein gleichnamiges Album.
Anfang der 1990er-Jahre engagierte sich Hans Tschiritsch beim Theater
des Augenblicks, dessen Mitbegründer er auch war. Es folgten mehrere
Gastspiele in der Türkei, wo er Das Epos von Scheich Bedreddin von
Nâzım Hikmet musikalisch umrahmte. 1993 verbrachte er sechs Monate
am türkischen Staatstheater in Antalya, um bei der Trilogie Mahmut
ile Yezida des kurdischen Schriftstellers Murathan Mungi mitzuwirken.
1996 gründete er das Ensemble Tschiritschs Urwerk, mit dem er in
wechselnden Besetzungen drei Alben einspielte. Von dekonstruierten
und neu arrangierten Klassikern der Beatles bis Mozart und eigenen
Kompositionen spannt sich hier der musikalische Bogen.
Hans Tschiritsch ist Komponist. Er hat die Musik für mehrere CDs
geschrieben. Darüber hinaus schuf er Kompositionen für das Wiener
Burgtheater, wo er von 1994 bis 2000 auch als Bühnenmusiker und Geräuschmeister
beschäftigt war. Birgit Dolls vielbeachtete Inszenierung von Geschichten
aus dem Wiener Wald am Landestheater Niederösterreich begleitete
seine Musik ebenso wie zahlreiche Aufführungen am Volkstheater, Serapionstheater
oder am Konzerthaus Berlin.
Hans Tschiritsch ist Instrumentenerfinder und Klangforscher. Seit
Mitte der 1980er Jahre beschäftigt er sich mit dem Phänomen der Obertöne.
Auf einer Studienreise nach Tuwa (Sibirien) perfektionierte er seine
Technik im Obertongesang und bald begann er, spezielle Obertoninstrumente
wie den Klangpropeller, das Zwitscheridoo, die Wehmutswalze, das
Trompetuum mobile, die Obertondrehleier oder die Heisere Lunge zu
entwickeln und zu bauen. Die erste Ausstellung dieser mitunter
skurril anmutenden Klang-Objekte fand 1996 in der Alten Schmiede
statt. Drei Jahre später veranstaltete das Wiener Volkskunde-Museum
unter dem Titel Phono-Inventionen ein große Schau mit Tschiritschs
Erfindungen.
Seine Erfahrung und sein Wissen in Obertongesang und Instrumentenbau
gab und gibt Hans Tschiritsch in Seminaren und Workshops weiter,
beispielsweise an der University of Toronto, an der Hochschule für
Musik und darstellende Kunst in Wien oder bei Lehrgängen im Rahmen
von Linz09 - Kulturhauptstadt Europas. In Projekten wie Die Schule
des Lauschens animiert Hans Tschiritsch Kinder an Schulen, sich Musik
und Klang auf neue Art und Weise zu nähern.
2012 vollendete Hans Tschiritsch die Arbeit an Tropfen des Seins
– Echt-Zeit-Komposition für Wassertropfen, Obertonchor & Instrumentalsolisten.
Seither wurde das Werk, das idealweiser mehrstöckig konzertiert wird,
regelmäßig an architektonisch und akustisch interessanten Orten wie
im Wiener Musikverein, im Wasserturm Favoriten, im Künstlerhaus,
in der St.-Johannes-Nepomuk-Kapelle oder in der Ruprechtskirche aufgeführt.
In den Jahren 2012 und 2013 fand in der Wachau das Festival Nomaden
des Seins statt, bei dem Hans Tschiritsch gemeinsam mit Otto Lechner
als Musiker und Kurator tätig war – Acht Tage musikalische Wanderungen,
an denen jeweils an abwechselnden Stationen in der Natur und in Konzerten
in Burgruinen, kleinen Kirchen oder Dorfwirtshäusern gespielt wurde.
2011 veröffentlichte er mit dem Trio Lechner, Haselsteiner, Tschiritsch
die CD Neun, 2016 das Album NoMaden des Seins. Hans Tschiritsch spielt
laufend Konzerte in unterschiedlichen Konstellationen. Als Obmann
des Kunstvereins Klangwerk engagiert er sich für eine lebendige Gegenwartskultur.
Hans Tschiritsch lebt und arbeitet in Wien.
Diskographie
Das 1. Strenge Kammerorchester (1991)
Tschiritschs Urwerk – 7 vor 1/4 (1995)
Tschiritschs Urwerk – Propeller (1997)
Tschiritschs Urwerk – Nr. 3 (2000)
Tschiritsch, Lechner, Haselsteiner – Neun (2011)
Vienna Sounds (2012)
Hans Tschiritsch – NoMaden des Seins (2016)
Pressestimmen
„Die vielschichtigen Sounds verbinden Traditionelles und Avantgardistisches,
Brachiales und Sensibles. Es betören verquere 9/8-Rhythmen und luzide
Improvisationen.“ (Samir H. Köck, Die Presse)
„Was in gutbürgerlichen Wohnungen Klaviere und Geigen, sind bei
ihm der Monochord-Nudelwalker, das Hupophon, Trichtergeigen. Natürlich
spielt Tschiritsch unplugged; nur sein Klangstaubsauger braucht eine
Steckdose.“ (Andrea Schurian, Kurier)
„Wer mit so viel Leichtigkeit die Grenzen überspringt, wer sich
nicht beschränken möchte auf das, was ist und längst schon war, der
braucht neue Ausdrucksformen, dem ist das Gegebene zu wenig. Und
so ist Hans Tschiritsch eben nicht nur Kompositeur und Arrangeur
sondern auch Erfinder diverser Musikinstrumente. Und er nimmt die
Zuhörer mit auf eine Reise zu unerhörten Klängen.“ (Martina David-Wenk,
Badische Zeitung)
„Hans Tschiritsch, unverkennbar gestylt, geht seinen eigenen Weg.
Als Musiker und Philosoph, als Individualist und Idealist. Ein Wiener
Original, allerdings nicht von der gemütlichen Art, sondern eines,
bei dem Werk und Person zu einem Ganzen verschmolzen sind.“ (Franz
Grieshofer, Österreichische Zeitschrift für Volkskunde)
„Wird man an irgendjemand erinnert? Ich muss an Franz Schubert denken.
Schwer zu sagen, weshalb. Tschiritsch gehört irgendwie zu Wien. Ich
glaube nicht, dass eine andere Stadt ihn hervorgebracht hätte. “
(Werner Schulze, Fagottist und Hochschullehrer)
Kontakt
Hans Christian Tschiritsch
Alserstrasse 10/8
A-1090 Wien
Telefon: +43 681 103 585 02
Website: www.tschiritsch.com
E-Mail: info@tschiritsch.com
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